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2. April 2023 - Lesezeit: 2 Minuten
Am 1. April 2023 fand unser lange vorbereiteter Kinoabend im Eisenberger Jugendzentrum Wasserturm statt.
Gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und dem Motorradclub Kuhle Wampe Ostpack aus Jena hatten wir zum Film schauen und anschließendem Gespräch eingeladen.
Unserer Einladung sind gut 20 Menschen gefolgt. Eine bunte Mischung aus Eisenberger:innen, Biker:innen und Mitgliedern des Aktionskreises.
Der Film Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt? aus dem Jahr 1931 ist sehr ungewohnt für unser heutiges Empfinden. Alles im Film ist voller Symbole und Anspielungen. Die Dialoge klingen häufig „gestelzt“. Aber alles hat einen Sinn und transportiert eine Aussage. Man muss sich darauf einlassen. Besonders interessant ist auch, welche Stellen in den 30er Jahren der Zensur zum Opfer fielen.
Zunächst wurde der Film wegen Beleidigung des Reichspräsidenten und dem Aufruf zur Untergrabung der Republik abgelehnt. Im Laufe der weiteren Zensurverhandlungen gab es immer mehr Anmerkungen, welche Teile in dem Film nicht gezeigt werden durften, so unter anderem Nacktaufnahmen vom FKK-Baden. Schließlich hat sich die Produktionsfirma entschlossen, durch einige beherzte Schnitte genau diese Stücke zu entfernen. Die Kürzungen sind sehr geschickt gemacht, sie entfernen den Stein des Anstoßes, aber verändern an der Tendenz des Films eigentlich gar nichts.
„Der Film erlaubt einen Einblick in das, was kurz danach nicht mehr denkbar war.“ – kinofenster.de
Und trotz dieser ungewohnten „alten“ Erzählweise findet man im Film viele Anknüpfungspunkte, die auch heute noch aktuell sind. Die Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Der Wert von Menschen, die kein oder nur geringes Einkommen haben. Die Notwendigkeit sich zu vernetzen und sich solidarisch zu unterstützen.
Im Gespräch nach dem Film konnten wir uns zu vielen dieser Themen austauschen. Der Motorradclub Kuhle Wampe hat sich selbst mit dem Motto „gleichberechtigt – solidarisch – emanzipatorisch“ vorgestellt. Das passt sehr gut zu unserem Grundkonsens. Wir waren uns einig – egal, ob in den Städten oder auf dem Land: Bei uns gibt es keinen Platz für Nazis und Demokratiefeinde.
Wir hoffen sehr, dass sich die „Wampen“ und der Aktionskreis in Zukunft öfter über den Weg laufen.